Die Welt zu hören anstatt sie zu sehen; das ist für Blinde ein alter Hut, meinen Sie?
Natürlich haben Sie Recht. Die Welt besteht für Sie aus Gefühltem und Gehörtem. Je nach der Natur der Sache formt sich aus diesen beiden Sinneseindrücken ein Bild. Logisch. Das ist Blinden-Alltag, der funktioniert.
Bis zu dem Moment, in dem der Computer (und mit ihm, heut zu Tage ganz selbstverständlich, das Internet) ins Spiel kommt. Da gibt es nichts zu Fühlen; und sofern Sie nicht auf Live-Streams oder Reportagen aus der Konserve zurück greifen, gibt es auch nichts zu Hören.
Gibt es doch, meinen Sie? In der Welt der PC’s sei ein Programm bekannt, das alles, was auf dem Bildschirm erscheint, zu gutturalen Lauten
forme?
Stimmt! Aber haben Sie sich mit der Sache schon
einmal näher befasst? Haben Sie? Ziemlich
kompliziert, der Umgang mit solch einem
“Screenreader” oder?
Allerhand, was einem Blinden da zugemutet wird.
So ganz ohne fachkundige Einweisung… kaum
vorstellbar. Hinzu kommt, dass das ganze System
irgendwie noch nicht ganz ausgereift erscheint. Die
Sprache ist nicht deutlich genug, Silben werden falsch betont und dadurch
unverständlich; schließlich werden manche Dokumente nicht korrekt wieder gegeben.
Doch warten Sie einmal ab, bis Sie von meinen Äpfeln gehört haben. Es gibt nämlich Alternativen. Und die Idee, das riesige Informationsangebot des Internets zu hören anstatt zu sehen, ist einfach zu faszinierend, als dass man sie ohne Not und zu voreilig ad acta legen sollte. Neben der PC-Welt gibt es ja auch noch etwas anderes… den Apfel eben.